Ich
sag nur, nicht schlecht !
Heute
um 10.00 Uhr war es so weit, ich trat zur Probefahrt an. Der alte
Vectra wurde vor dem Autohaus geparkt und ab ging es.
Der
freundliche Renaulthändler hatte schon alles vorbereitet und der
schwarze Zoe stand „vollgetankt“, mit 187 Km Reichweite, auf dem
Hinterhof. Nach einer kurzen Einweisung ließ er mich mit dem Wagen
allein und ich konnte losrasen.
Anfänglich
hatte ich auf Anraten des Händlers mit der ECO-Einstellung begonnen,
was auch gut war. Der Zoe beschleunigte etwa so, wie der 1,8 Liter
Vectra, den ich beim Autohaus abgestellt hatte. Es ging dann einmal
rechts um die Ecke und ca. 500 Meter weiter stand ich dann vor der
ersten roten Ampel und da war es,
…................................nichts. Kein Mucks. Faszinierend.
Eine wohltuende Stille tat sich auf. Nur das Säuseln der Lüftung
war zu vernehmen. Diese Ruhe im Wagen kannte ich noch gar nicht.
Die
Ampel wurde grün und ich mutiger. Also ECO-Modus aus ! (Ich war
erster an der Ampel.) Fuß aufs „Gas“, los geht’s!
Aus
dem Nichts beschleunigt der Zoe sauber und sehr kraftvoll bis kurz
über der empfohlenen Geschwindigkeit im Stadtverkehr. Schönes
Gefühl. Die Autos hinter mir wurden auf einmal sehr klein im
Rückspiegel.
Nun
schaltete ich das Radio ein. Für meine Verhältnisse klang das, was
nun an mein Ohr gelangte, sehr bescheiden. Ich musste deshalb kurz
nachjustieren. Also rechts ran und in die Einstellungen. Auch hier
kann ich berichten, dass die Einstellungen für die sonstigen
Gerätschaften des Zoe sehr anwendungsfreundlich gestaltet wurden.
Das was ich finden wollte, fand ich. Nach ca. 30 Sekunden war der
Klang wesentlich verbessert und ich konnte weiter fahren. Vor mir,
der Zoe hatte ca. 450 Km auf der Uhr, hatte wohl noch keiner an
diesen Einstellungen etwas verändert.
Wieder
auf der Straße ging der Spaß weiter. Mit dem Zoe macht mitschwimmen
im morgendlichen Straßenverkehr wesentlich mehr Laune als mit
dem Vectra. Die wirklich stufenlose Beschleunigung, die nicht
vorhandene Geräuschkulisse, kein lästiges Brummen und Schütteln im
Stand, sind ein Traum. Ich saß sehr gut und konnte auch alles am
Zoe überblicken. Die Bedienung ist konventionell und sehr
komfortabel.
Zu
Hause angekommen hatte ich dann noch 159 Km Reichweite. Somit habe
ich 28 Km verbraucht. Die Strecke, die ich gefahren bin, betrug ca. 19
Km. Die fehlenden Km waren wohl der Heizung geschuldet, die den Zoe
von 0 Grad auf angenehme Temperaturen bringen musste und meine nicht
sonderlich energiesparende Fahrweise. Auf dem Hof wurde der Zoe erst
einmal innen und außen genauer betrachtet. Das Ergebnis war, dass
der Zoe alles hat, was so ein Kleinwagen haben muss. Alles ist an
seinem Platz, er ist nicht mit Schaltern zugefrachtet, sieht aber
dennoch modern und ansprechen für mich aus. Das, was ich im Alltag
zu transportieren habe, passt hinein und sogar der Hund (mit etwas
Hilfestellung, der will aber eigentlich nie im Auto fahren).
Also
hineingesetzt zur zweiten Ausfahrt. Nun, im Wissen, dass die Batterie
nicht unerschöpflich ist, fuhr ich etwas vorausschauender. Meiner
Meinung nach geschieht das automatisch, wenn man ein Stromauto fährt.
Die Anzeigen laden jedenfalls dazu ein. Mein Weg trug mich zu meinen
Eltern. Sie waren erstaunt, dass auf einmal ein PKW auf dem Hof
stand, den sie nicht gehört haben. Sonst hören sie jeden Wagen.
Sogar meinen Eltern gefiel der schnittige Wagen. Beide wurde
kurzerhand eingeladen und es ging einmal quer durch die Stadt. Auch
mit drei Erwachsenen Personen zog der oder heißt es die ? Zoe
ordentlich los. Platzprobleme gab es nicht. Während der Ausfahrt
konnte man sich vorzüglich unterhalten, da das Geräuschniveau auf
einem sehr angenehmen, geringen Level blieb. Das bin ich so gar nicht
von den Verbrennern gewohnt. Ich denke, um ein so ruhiges Auto mit
Verbrennungsmotor zu bauen, muss dieser sehr gut gedämmt werden.
Wieder bei ihnen waren sie - wie ich- begeistert.
Nun
fuhr ich wieder nach Hause. Der Hund musste bespaßt werden und der
Nachwuchs wollte mit dem Elektroauto heute unbedingt von der Schule
abgeholt werden.
Auf
dem Schulgelände (ich hatte noch Wartezeit) probierte ich die
Verbindung Zoe – Handy aus. Auch hier gab es keinerlei Probleme.
Musik und Bilder wurden abgespielt, in einer sehr guten Qualität.
Das mit dem Telefonieren ging auch sehr gut.
Dem
Nachwuchs gefiel sofort das Design der Karosse. Im Inneren wurde
gleich nach der Videofähigkeit des Bildschirms gefragt. Leider
musste ich sagen, dass man kein Video während der Fahrt gucken darf,
aber Bilder und Musik einwandfrei funktionieren. Jetzt das gleiche
wie bei meinen Eltern. Sofort kam ein Grinsen auf das Gesicht, weil
der Wagen einfach toll fährt. Die für einen Verbrenner typischen
Eigenschaften (Lautstärke, Vibrationen, Gestank,...) fehlen. Der Zoe
fährt einfach !
Nach
einer kurzen Ausfahrt mit dem Nachwuchs wurde der Wagen wieder zum
Händler zurückgebracht. Noch ein Gespräch mit dem Händler und ich
musste wieder mit dem Vectra nach Hause fahren. Was für ein
Unterschied. Ich fühlte mich wieder in die Autosteinzeit versetzt.
Also
jeder, der über ein neues Auto nachdenkt, sollte sich mal ein
e-Mobil zur Probe gönnen, einfach so.
Was
mich beim Zoe gewundert hat, ist die Sache mit den Sitzen. Der
Fahrersitz ist nicht in der Höhe verstellbar. Dieses ist mir bei so
einem Auto mit allem Furz - und Feuerstein an Serienmäßigkeiten
unverständlich. Da bleibt für manche nur ein Kissen zur Erhöhung
übrig.
Mein
Fazit ist, dass der Zoe viel Spaß beim Fahren macht. Bis auf die
nicht höhenverstellbaren Sitze hat der Zoe alles, was man zum
Autofahren braucht. Gut finde ich die Schnelladermöglichkeiten im
Gegensatz zu seinen direkten Kandidaten. Diese können zwar an der
Haushaltssteckdose laden, haben aber Probleme, in angemessener Zeit an
einer öffentlichen Ladestation zu „tanken“.
Meine
erste Probefahrt mit eine e-Mobil war ein berauschender Erfolgt. Ich
bin gespannt, wie sich der e-Up und der BMW i3 schlagen. Vielleicht
gelingt es mir ja, einen Nissan Leaf in meiner Gegend aufzutreiben,
der mir persönlich aber gar nicht gefällt. Später
dazu mehr...